Geotechnische Kategorien dienen der Festlegung von Mindestanforderungen an den Umfang und die Qualität von Baugrundaufschlüssen etc. und geotechnischen Laboruntersuchungen. Es ist entscheidend, um die Sicherheit und Stabilität von Bauwerken zu gewährleisten und die notwendigen geotechnischen Untersuchungen entsprechend der Bauaufgabe und dem Baugrund zu planen, welcher Kategorie das geplante Bauvorhaben zuordenbar ist. 

Im Überblick: Die 3 Geotechnischen Kategorien (GK)

Geotechnische Kategorie 1 (GK 1):

Diese Kategorie ist für einfache Bauvorhaben (z.B.: EFH/RH/DHH), bei denen keine Nachbargebäude oder andere Bauwerke im Einflussbereich des Neubaus liegen. 

Geotechnische Kategorie 2 (GK 2):

Diese Kategorie umfasst alle Bauvorhaben, die nicht zur GK 1 oder GK 3 gehören. Hier sind umfangreichere geotechnische Untersuchungen erforderlich, um die Sicherheit des Bauwerks zu gewährleisten.

Geotechnische Kategorie 3 (GK 3):

Diese Kategorie ist für komplexe Bauvorhaben vorgesehen, bei denen umfangreiche geotechnische Untersuchungen und Gutachten notwendig sind, um die spezifischen Anforderungen des Baugrunds zu erfüllen.

Genaueres wird geregelt in:

Die geotechnischen Kategorien sind in verschiedenen Normen und Richtlinien festgelegt, darunter die DIN 4020 und die DIN EN 1997-1 (Eurocode 7). Diese Normen definieren die Anforderungen an die geotechnischen Untersuchungen und die Sicherheitsnachweise im Erd- und Grundbau.
Die Festlegung der geotechnischen Kategorie erfolgt vor Beginn der Baugrunderkundung und beeinflusst den Umfang der erforderlichen Untersuchungen. Die Wahl der Kategorie kann auch durch den Planer erfolgen, insbesondere in der GK 1, wo kein Sachverständiger für Geotechnik zwingend erforderlich ist.

Insgesamt sind die geotechnischen Kategorien ein wichtiges Instrument zur Sicherstellung der Qualität und Sicherheit im Bauwesen, indem sie klare Richtlinien für die Durchführung von Baugrunduntersuchungen bereitstellen.